Historie

Das erste Schützenfest in Lothe wurde 1876 gefeiert. Diese Erklärungen stützen sich auf Aussagen älterer Lother Bürger, denn im Landesarchiv in Detmold liegen keinerlei Unterlagen über das Entstehen bzw. Bestehen der Lother Schützengesellschaft vor, da diese kein eingetragener Verein war.

Diese Schützenfeste sollen meistens im Frühjahr stattgefunden haben, weil danach die Ziegeleiarbeiter in die Fremde zogen und erst im Spätherbst wieder nach Hause kamen.

Nachforschungen haben ergeben, dass damals der Freiherr Baron von Kanne, Breitenhaupt, den König geschossen hatte. Da Breitenhaupt aber zur Gemeinde Rolfzen gehörte, nahm der Baron den Königshut nicht an.

Heinrich Tölle, Besitzer der Stätte Haus Nr. 15, heute Heinrich Schlützmeier, Am Köllerberg, war zweitbester Schütze.

Der Schützenoberst Schlüter, genannt »Gerke«, wohnte Bergstraße 60, ließ die Schützen antreten und gab bekannt: „Herr von Kanne hat den Königshut gewonnen, will diesen aber nicht annehmen, deshalb wird Heinrich Tölle die Königswürde zuteil“. Diese Tradition, in Lothe ein Schützenfest feiern zu können, wurde bis 1938 aufrechterhalten.

Um das Jahr 1900 war ein Schützenfest, das besonders erwähnt werden soll. Da hat sich folgendes ereignet:

Die Musik hatte ein Kapellmeister aus Steinheim (wohnhaft in der Schulstraße), genannt „Moses“, angenommen. Nun waren die Schützen angetreten – aber die Musik kam nicht.

Dann ritt der Oberst nach Steinheim. Der Kapellmeister war nicht zu Hause. Die Frau „Musikuß“, wie man dieselbe nannte, gab Auskunft. Ihr Mann sei von den bestellten Musikern im Stich gelassen worden, aus gewissem Protest gegen den Kapellmeister. Schnell wurde Kontakt mit einem Kapellmeister Julius Benstein aus Bellersen bei Brakel aufgenommen. Der sagte zu und schon wurden Pferde angespannt, um die Kapelle abzuholen.

Das Schützenfest begann zwar etwas verspätet, nahm aber einen guten Verlauf und blieb für immer in bester Erinnerung. Einige Tage später konnte man in der Lippischen Landeszeitung folgendes Gedicht lesen.

Gedichtet wurde es von dem bekannten Dichter Ernst Heiter aus Detmold. Vielen älteren Bürgern in Lothe ist der erste Vers noch gut in Erinnerung

In Lothe war ein Schützenfest

wovon sich viel erzählen läßt.

Die Schützen waren angetreten

und viele Gäste war’n erbeten.

Die Mädchen standen in holder Flur.

Die Musikanten fehlten nur.

In weiteren Strophen wurde das ganze Schützenfest geschildert. Und so wurden immer wieder Schützenfeste gefeiert, bis zum heutigen Tage.

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